Familienleben7 Min

Wie finde ich in einer Patchworkfamilie meinen Platz?

Laura, 10. Mai 2023
Wie finde ich in einer Patchworkfamilie meinen Platz?

Du hast deine vergangene Ehe oder Partnerschaft hinter dir gelassen und eine neue Liebe gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Nun bereitest du dich darauf vor, mit deinem neuen Partner bzw. deiner neuen Partnerin und den Kindern, die ihr jeweils aus euren vorherigen Beziehungen mitbringt, eine Patchworkfamilie zu gründen. Eine enorme Herausforderung, die schnell zu Stress führen kann. Daher sind ein paar Grundsätze sinnvoll, damit alle ihren Platz in der neuen Patchworkfamilie finden und dein Glück teilen können.

Bereite die Ankunft deines Partners bzw. deiner Partnerin in der Familie vor

Deine Kinder brauchen Zeit, um ein weiteres Familienmitglied zu akzeptieren. Deshalb kann dein neuer Herzensmensch nicht einfach von einem Tag auf den anderen in ihrem Leben auftauchen. Bevor du mit deinem neuen Partner bzw. deiner neuen Partnerin zusammenziehst, nehmt euch die Zeit, um offen mit euren Kids darüber zu reden. Was denkt dein Sohn oder deine Tochter über die Patchworkfamilie? Welche Befürchtungen haben deine Kinder?

Dein Kind sollte zwar nicht über dein Liebesleben entscheiden, aber es ist dennoch von seinen Veränderungen betroffen. Daher müsst ihr beide auf seine Gefühle Rücksicht nehmen. Bevor ihr unter einem Dach leben könnt, müsst ihr ganz sicher sein, dass alle Beteiligten für dieses neue Leben bereit sind. So vermeidet ihr eine Menge zukünftiger Konflikte.

Respektiert eure jeweilige Vergangenheit

In einer Patchworkfamilie bringen beide Seiten eine Vergangenheit mit anderen Partner*innen, Kindern und einem gemeinsamen Leben voller Erinnerungen mit. Nichts macht es schwieriger, deinen Platz in der Familie zu finden, als wenn du versuchst, diese Vergangenheit zu verstecken. Immer wieder erzählen Menschen von Stiefeltern, die irgendwann beschlossen haben, gründlich die Wohnung oder das Haus aufzuräumen und dabei Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit wegzuwerfen, um sich selbst durchzusetzen. Mit dieser Herangehensweise wird es dir jedoch nicht gelingen, eine glückliche Beziehung zu den betroffenen Kindern aufzubauen.

Bevor du mit deinem neuen Partner bzw. deiner neuen Partnerin zusammenziehst, nehmt euch die Zeit, um offen mit euren Kids darüber zu reden.

Deine Partnerschaft und deine Patchworkfamilie sind die Zukunft. Die Vergangenheit ist so, wie sie ist, und du kannst sie nicht mehr ändern. Im Gegenteil: Akzeptiere und respektiere sie, um zu zeigen, dass du die Gefühle der Einzelnen verstehst. So hat deine Liebesgeschichte einen guten Start und die Kinder aus der vorherigen Partnerschaft wissen deine Einstellung zu schätzen. Glückliche Patchworkfamilien zeichnen sich dadurch aus, dass es beiden Seiten gelingt, echte Harmonie zu schaffen.

Legt die Rolle der Stiefeltern fest

Der Moment, in dem du seine bzw. ihre Kinder kennenlernst, kann viele Fragen aufwerfen. Werden sie dich mögen? Welche Beziehung sollst du zu deinen neuen Familienmitgliedern aufbauen? Überstürze diese Begegnung nicht, sondern warte, bis du dafür bereit bist. Und denk immer daran: Sei einfach du selbst! Schließlich hat sich die Mutter oder der Vater der Kinder in dich verliebt – da stehen die Chancen gut, dass auch die Kids Sympathie zu dir entwickeln werden.

Damit ein glückliches Zusammenleben in Patchworkfamilien entstehen kann, muss jedes der Kinder verstehen, dass die Stiefmutter oder der Stiefvater eine erwachsene Person ist. Seine oder ihre Rolle ist somit nicht die eines Freunds oder einer Freundin. Stiefeltern – oder Bonuseltern, wie manche lieber sagen – können für die Kinder zwar ein*e Gesprächspartner*in sein oder eine Schulter zum Anlehnen bieten, doch trotz allem sollten die Kinder sie auch respektieren. Die Stiefeltern sind an der Erziehung der Kinder beteiligt. Du wirst zu einer Autoritätsperson, auch wenn du die leibliche Mutter bzw. den leiblichen Vater nicht ersetzt. Die Aufgabe der Mutter oder des Vaters wiederum ist es, dir dabei zu helfen, deinen Platz zu finden, indem sie dir erlauben, in diesem Bereich die Initiative zu ergreifen. Entscheidet von Anfang an gemeinsam, welche Rolle jede Person in eurer Patchworkfamilie übernehmen soll und welche Grenzen ihr euch setzen möchtet.

Damit die Kinder deine Autorität anerkennen, solltest du dich ihnen gegenüber gerecht zeigen.

Auch wenn du deinem eigenen Kind naturgemäß näher bist, dürfen sich die anderen Kinder eurer Patchworkfamilie nicht vernachlässigt fühlen. Behalte im Kopf, dass du eine einzigartige Beziehung zu jedem Familienmitglied aufbauen wirst. Damit deine Erziehungsmethoden funktionieren, musst du jedem Kind gleichermaßen zeigen, dass es einen Platz in deinem Herzen hat! Du solltest keinesfalls weniger fordernd (oder strenger) sein, weil du nicht die Mutter oder der Vater des anderen Kindes bist. Wenn du dich dafür entscheidest, alle Kinder gleichberechtigt zu behandeln, gewinnst du leichter ihren Respekt.

Vermeide Diskrepanzen in der Erziehung

Für ein harmonisches Familienleben ist es wichtig, Regeln für den gemeinsamen Alltag aufzustellen. Diese gelten für jedes Kind, auch wenn es nur am Wochenende im Haus ist. Sorge für Klarheit und Verbindlichkeit, damit deine Patchworkfamilie funktioniert!

Auch wenn Meinungsverschiedenheiten in deiner Partnerschaft unvermeidlich sind, achtet darauf, dass die Kinder nichts davon mitbekommen. Trefft die entsprechend anfallenden Entscheidungen unter euch Erwachsenen. Zeigt als Paar einen starken Zusammenhalt, damit die Erziehung der neuen Geschwisterkinder in der Patchworkfamilie gut verläuft. Deine Partnerin bzw. dein Partner profitiert auch davon, zusammen mit dir Regeln zu finden, die im gemeinsamen Familienleben umgesetzt werden. Falls Konflikte mit den Kindern auftreten, muss der neue Partner bzw. die neue Partnerin lernen, sich zu behaupten. Er oder sie muss seine bzw. ihre Position als Erwachsene*r klar vermitteln. Du kannst mit dem betreffenden Elternteil darüber sprechen, aber wahre den Kindern gegenüber das Gesicht, um nicht deine Autorität zu verlieren.

Denkt euch Rituale aus, die helfen, das Zusammenleben zu verbessern.

Gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche, Ausflüge und andere Momente, die ihr zusammen als Patchworkfamilie verbringt, stärken eure Verbindung. Schließlich soll euer neues Leben nicht nur aus Regeln und Einschränkungen bestehen. Entspannte gemeinsame Familienmomente sollten also keinesfalls fehlen. Nimm dir die Zeit, auch einmal etwas alleine mit den Kindern deines Partners oder deiner Partnerin zu unternehmen. Gemeinsame Freizeitaktivitäten sind enorm wichtig, um euch außerhalb der eigenen vier Wände besser kennenzulernen und eine einzigartige Verbindung zwischen euch zu schaffen.

Vergiss auch nicht die Beziehung zum ehemaligen Partner bzw. der ehemaligen Partnerin.

Damit du dich gut in deiner neuen Patchworkfamilie einfinden kannst, solltest du nicht vergessen, deinen ehemaligen Partner bzw. deine ehemalige Partnerin über die neue Familienkonstellation zu informieren. Wenn ein oder mehrere Kinder aus einer früheren Partnerschaft stammen, wird diese Beziehung auch weiterhin eine Bedeutung haben. Die Mutter oder der Vater hat das Recht zu wissen, wer mit den Kindern zusammenwohnen und an ihrer Erziehung beteiligt sein wird. Gehe völlig transparent mit der Situation um und vermeide, dass das Kind eine Vermittler- oder Mediator-Rolle spielen muss.

Versichere der Mutter oder dem Vater, dass dich die Kinder mit deinem Vornamen ansprechen werden. Es wäre unangebracht, dich von ihnen „Mama“ oder „Papa“ nennen zu lassen und so zu versuchen, das Elternteil zu ersetzen, das nicht im selben Haushalt wohnt. Diese Regeln sind der Schlüssel für ein harmonisches Zusammenleben aller Mitglieder der Patchworkfamilie. Egal was passiert, ihr habt alle das gleiche Ziel: für das Wohlergehen der Kinder zu sorgen. Falls Konflikte auftreten, müsst ihr euch in Erinnerung rufen, dass die Interessen der Kinder immer oberste Priorität haben.

Häufige Streits können die Kinder stark belasten und dazu führen, dass sie sich gezwungen fühlen, für eine Seite Partei zu ergreifen. Schlimmstenfalls weigern sie sich, eine gute Beziehung zu dir aufzubauen, weil sie befürchten, ihre Mutter oder ihren Vater zu verraten. Strebe also einen zivilisierten Umgang miteinander an und versuche, Konflikte zu vermeiden. Das funktioniert nur, wenn deine Rolle innerhalb der Familienkonstellation von Anfang an klar definiert ist.

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