Wie du dein erstes Date als Single-Elternteil genießen kannst

Jeden Monat teilen wir eure Zweifel, Fragen und Wünsche mit unserem Netzwerk aus Experten und Expertinnen, um herauszufinden, was euch beim Dating zurückhält und wie ihr es überwinden könnt.

Willkommen auf unserer Coaching-Couch!

Du bist also bereit, den nächsten Schritt zu wagen. Nach einem regen Nachrichtenaustausch auf einer Dating-App spürst du eine Verbindung und hast beschlossen, auf ein Date zu gehen … aber plötzlich gerätst du in Panik. “Was, wenn ich mehr will und die andere Person nicht?“, „Was, wenn ich im echten Leben nicht so witzig bin?“, “Und was, wenn” …

Du stehst kurz davor, wieder abzusagen. In diesem Fall haben wir zwei gute Nachrichten für dich:

1. Du bist nicht der erste Mensch, der vor einem Date nervös ist.

2. Even präsentiert dir hier Tipps von einer Expertin, die dir dabei helfen kann, entspannt auf ein Date zu gehen.

Heute hilft dir die Sexologin und Coachin Sheila Warembourg dabei, dein Selbstvertrauen zu stärken, damit du dein erstes Date als Single-Elternteil genießen kannst.

Even : Sheila, wie können wir als Single-Eltern mit einem guten Mindset auf ein Date (vielleicht unser erstes Date nach einer Trennung) gehen?

Sheila Warembourg : Ich würde sagen, das Wichtigste für Single-Eltern ist, sich keine Sorgen um die Kinder zu machen. Wenn du weißt, dass sie sicher und in guten Händen sind, bleibt dir nur eins übrig: das Date in vollen Zügen zu genießen. Das ist oft aber leichter gesagt, als getan.

Even : Was macht Dating für Eltern so kompliziert?

SW : Loszulassen ist nicht leicht. In der Theorie reden wir uns ein, dass es ganz einfach ist und wir das Date genießen werden. Aber ich höre von vielen Müttern und Vätern, ob sie nun Single sind oder nicht, dass sie sich schuldig fühlen, wenn sie gelegentlich ausgehen. Und wenn es das nicht ist, dann gibt es eine Reihe anderer Dinge, die uns Sorgen machen können. Manchmal ist es schwierig, sich zu 100 % auf ein Gespräch mit einer anderen Person einzulassen, wenn wir im Kopf haben, dass die Babysitter-Kosten mit jeder Stunde, die wir beim Date verbringen, steigen. Deshalb möchte ich betonen, wie wichtig es ist, das Date zu genießen, ohne sich selbst Schuldgefühle zu machen.

Even : Was würden Sie Single-Eltern raten, die in Stress geraten bei dem Gedanken, auf ein erstes Date zu gehen?

SW : Ich würde sagen, das Wichtigste ist:

• Dass man sich so akzeptiert, wie man ist. Das ist umso wichtiger, wenn man jahrelang in einer Beziehung war, dann plötzlich Single ist und das Gefühl hat, die Übersicht verloren zu haben und nichts mehr vom Dating zu verstehen. Sich selbst zu akzeptieren bedeutet, zu akzeptieren, dass man jetzt ein Elternteil ist und nicht mehr derselbe Mensch, der man war, bevor man Kinder hatte. Das kann daran liegen, dass sich der Körper verändert oder die Prioritäten geändert haben. Von nun an verhältst du dich wie ein Elternteil, und das ist gut so. Selbst wenn du für einen Abend deine Mutter- oder Vater-Rolle ablegst, um das Beste aus deinem Date zu machen, hab keine Angst, dich selbst zu akzeptieren, und dich so zu zeigen, wie du wirklich bist.
• Selbstvertrauen braucht natürlich Zeit, um sich zu entwickeln. Aber selbst wenn es noch nicht vollständig vorhanden ist, solltest du dir erlauben, so zu sein, wie du wirklich bist.
• Nutze das Date, um zu experimentieren. Wenn die Beziehung am Ende des Dates nirgendwohin führt, sich daraus eine Freundschaft entwickelt oder wenn beide etwas füreinander empfinden, hat man das Selbstvertrauen gewonnen, sich selbst besser kennenzulernen.

Even : Mal angenommen, das Date läuft so gut, dass einer der Beteiligten den Abend fortsetzen möchte …

SW : Zunächst würde ich sagen: Das Wichtigste ist, dass man sein Einverständnis deutlich kommuniziert. Damit meine ich, keine Unklarheiten zuzulassen. Ich erlebe viele Männer, die sich darüber beschweren, dass Frauen ihre Signale nicht deutlich genug ausdrücken. Und viele Frauen beschweren sich darüber, dass Männer zu aufdringlich sind. Egal ob Mann oder Frau: Macht klare Ansagen! Vor ein paar Tagen habe ich eine Definition des Begriffs “Einverständnis” gelesen: Diese besagt, dass es klar, bewusst, umkehrbar, frei, spezifisch (man kann zum Beispiel Ja zu Oralsex, aber Nein zu Geschlechtsverkehr sagen) und enthusiastisch sein muss. Das ist doch viel besser, als keine echte Begeisterung zu zeigen, oder?

Wenn dann beide Seiten einverstanden sind (und es ernst meinen), habe ich nur einen Rat: Nehmt eure Wünsche an und schafft die besten Voraussetzungen, um sie auszuleben. Es wäre doch schade, den Moment zu ruinieren, weil man sich Sorgen macht, die Kinder im Nebenzimmer aufwecken zu können. Wenn der Rahmen nicht stimmt, verschiebt die Sache auf ein anderes Mal. Das wird euer gegenseitiges Verlangen nur noch steigern.

Vielen Dank an Sheila Warembourg für ihre Ratschläge.